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Basketball WM der Frauen 2022 in Australien

Ab dem 22. September 2022 schauen die Fans des Frauen-Basketballs gespannt nach Australien. In Sydney startet dann nämlich die 19. Weltmeisterschaft im Basketball der Frauen. In zwei Hallen werden zwölf Teams um den Weltmeistertitel kämpfen. Zu Beginn des Turniers sind die Teams in zwei Sechsergruppen aufgeteilt, ehe es zur K.O.-Phase kommt, deren Höhepunkt am 1. Oktober 2022 das WM Finale sein wird. Wer sich dann wohl als Weltmeister feiern lassen darf? Natürlich wissen wir das noch nicht. Also ist es höchste Zeit, das Turnier und die Ausgangslage etwas näher zu betrachten.

Zwölf Teams – zwei Gruppen

Von den zwölf qualifizierten Teams kommen deren vier aus Europa. Bosnien und Herzegowina, Frankreich, Serbien und Belgien vertreten den alten Kontinent in Sydney. Nord- und Mittelamerika ist besonders stark vertreten: Dank den USA, Kanada und Puerto Rico sind gleich drei solche Teams am Start. Japan, China und Südkorea vertreten den asiatischen Kontinent, während für Afrika Mali am Start ist. Das Feld komplettiert der Ausrichter Australien, nebst den USA der einzige frühere Weltmeister, der bei der Frauen WM 2022 dabei ist. Puerto Rico und Mali ersetzen bei der WM in Australien Russland und Nigeria, die aus unterschiedlichen Gründen nicht am Start sein können.

In der Vorrunde gibt es zwei Sechsergruppen, die aus zwei Töpfen mit den stärkeren und den schwächeren Teams ausgelost wurden. Das stärkste Team im Topf 1 waren die USA, gefolgt von Australien und Kanada. Der zweite Topf bestand aus Teams, die in der Rangliste der FIBA auf Positionen zwischen 8 und 37 klassiert waren. Zum Zeitpunkt der Auslosung war Japan auf Platz 8, Mali als auf dem Papier schlechteste Equipe an der WM auf Platz 37. In der Gruppe A spielen die USA, Südkorea, Puerto Rico, Bosnien und Herzegowina, China sowie Belgien. Die vier besten Teams der Gruppe kommen ins Viertelfinale. Für die beiden Letztklassierten ist das Turnier nach den fünf Matches der Vorrunde beendet.

Die Gruppe B besteht aus Frankreich, Serbien, Japan, Mali, Kanada und Australien. Die Mehrheit der Spiele findet im Sydney Super Dome statt. Damit man mit dem ehrgeizigen Spielplan der Vorrunde allerdings möglichst schnell durchkommt, gibt es auch einige Partien in der kleineren Halle, dem State Sports Centre. Die Vorrunde findet nach einem extrem straffen Zeitplan statt, bei dem in beiden Gruppen über sechs Tage hinweg jeweils an fünf Tagen drei Spiele stattfinden. Dies bedeutet für die Teams eine enorme Herausforderung, da wenig Zeit bleibt, um zwischen zwei Spielen Anpassungen vorzunehmen oder neue Spielzüge einzustudieren.

In diesen Hallen wird bei der Frauen Basketball WM 2022 gespielt

Wie bereits erwähnt gibt es bei der Frauen Basketball WM 2022 in Sydney zwei Hallen. Diese befinden sich nicht weit voneinander entfernt beide auf dem Gelände, auf dem im Jahr 2000 schon die olympischen Spiele stattgefunden haben. Der Sydney Super Dome war dabei der Hauptschauplatz der Basketball-Wettbewerbe bei den Männern und bei den Frauen. In beiden Konkurrenzen setzten sich damals die USA durch – bei den Männern im Finale gegen Frankreich, bei den Frauen gegen Gastgeber Australien. Der Super Dome bietet knapp mehr als 21 000 Zuschauern Platz, wobei diese Kapazität bei Olympia 2000 nicht erreicht wurde, weil mehr Platz für die Medien nötig war.

Die kleinere der beiden Hallen ist das State Sports Centre. Auch in dieser Halle fanden im Jahr 2000 Wettbewerbe im Rahmen der olympischen Sommerspiele statt. Allerdings wurde damals im State Sports Centre nicht Basketball gespielt. Vielmehr fanden die Wettbewerbe im Tischtennis und im Taekwondo in jener Halle statt. Mit rund 5000 Plätzen ist das State Sports Centre deutlich kleiner als der Super Dome. Entsprechend finden in dieser Halle auch nur Spiele der Vorrunde statt – jeweils ohne Beteiligung der gastgebenden Australierinnen. Wie man das australische Publikum kennt, sollte aber auch in der kleineren der beiden Hallen die Stimmung sehr gut sein.

Die Favoriten bei der Basketball WM der Frauen 2022

Blickt man auf die Turniere in der Vergangenheit zurück, fällt vor allem die Dominanz der USA auf. Die Amerikanerinnen reisen als Titelverteidigerinnen der letzten drei Austragungen in Tschechien, in der Türkei und auf Teneriffa nach Australien und gelten erneut als große Favoritinnen. Als Olympiasiegerinnen in Tokio 2021 waren die USA nach dem Gastgeberteam aus Australien als zweite Mannschaft für die WM qualifiziert. Zehn der bisher 18 Turniere konnten die USA für sich entscheiden. Den ersten WM-Titel feierten die USA bereits im Jahr 1953, bei der allerersten Frauen-WM in Chile. Damals gab es noch kein Finale, sondern eine Endrunde mit den sechs besten Teams, in der die USA nur eine von fünf Partien verloren.

Erste Verfolgerinnen dürften in Sydney die Gastgeberinnen aus Australien sein. Angefeuert vom sportbegeisterten Heimpublikum werden die „Opals“ versuchen, das Letzte aus sich herauszuholen, um den USA endlich wieder einmal ein Bein stellen zu können. Immerhin konnten sich die Australierinnen schon einmal als Weltmeisterinnen feiern lassen. 2006 in Brasilien gelang ihnen der große Coup, begünstigt durch die Tatsache, dass man im Halbfinale den USA aus dem Weg gehen konnte. Im Finale besiegte Australien schließlich Russland, das dieses Mal nicht dabei sein wird. 2018 holte Australien auf Teneriffa die Silbermedaille, 2014 in der Türkei reichte es nach einem Erfolg im kleinen Finale gegen die Gastgeberinnen für Bronze.

So lief die WM 2018 im Basketball der Frauen

Die beiden großen Favoriten für den Titel 2022 waren schon 2018 auf Teneriffa die beiden Finalisten. Dabei setzten sich die USA im Finale mit 73:56 gegen Australien durch. Auf dem Weg ins Finale gewannen die USA gegen Nigeria und Belgien jeweils deutlich, nachdem sie schon in der Gruppenphase alle Spiele dominiert hatten. Australien bekam es auf dem Weg ins Endspiel mit China und Gastgeber Spanien zu tun. Das Halbfinale gegen Spanien konnten die „Opals“ mit nur gerade sechs Punkten Vorsprung für sich entscheiden. Im Gegensatz zur WM 2022 fand das Turnier 2018 mit 16 Teams statt.

Bemerkenswert war das Abschneiden der Belgierinnen, die bei ihrer ersten WM-Endrunde gleich bis ins Halbfinale vorstießen und das Turnier auf dem vierten Platz beendeten. 2022 wird Bosnien-Herzegowina sein Debüt bei der WM der Frauen geben. 1998 war Deutschland erstmals am Start, gar 1953 schon die Schweizerinnen. Österreich hat es hingegen noch nie bis zur Endrunde geschafft.



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