Premier League 2022/23
Wird die englische Premier League auch in der Saison 2022/23 eine Neuauflage des hochklassigen Duells zwischen Manchester City und dem FC Liverpool erleben? Die Zeichen dafür stehen auf jeden Fall sehr gut, selbst wenn Liverpool gegen Fulham schon in der ersten Runde Punkte liegen gelassen hat. Beide Vereine waren der Konkurrenz bis zum Ende der Vorsaison um fast 20 Punkte enteilt, was darauf schließen lässt, dass sie auch in der neuen Saison wieder sehr stark sein dürften. Dank ein paar sehr spektakulären Transfers dürften beide Teams noch einmal ein wenig stärker sein als in der Saison zuvor. Die Konkurrenz, die City und Liverpool schon seit mehreren Jahren nur aus der Ferne zu sehen bekommt, ist also gewarnt.
Nuñez gegen Håland – ein Duell der Top-Torjäger
Ganz oben in der Liste der Top-Transfers in diesem Sommer stehen die beiden neuen Torjäger von Liverpool und Manchester City. Die „Reds“ hatten den Abgang von Sadio Mané zum FC Bayern München zu verkraften. Doch mit Darwin Nuñez von Benfica Lissabon haben sie einen würdigen Nachfolger gefunden, der ebenfalls sehr gut weiß, wo das Tor steht. In der abgelaufenen Saison hat er für den portugiesischen Meister 26 Tore in 28 Meisterschaftsspielen erzielt. Zusammen mit Mohamed Salah dürfte er ein treffsicheres Sturmduo bilden. Salah kommt für den Titel als Torschützenkönig bei den Experten für Sportwetten auf die Premier League auf eine Quote von 6,00, Nuñez auf 11,00 – und beide waren schon am ersten Spieltag gegen Fulham erfolgreich.
Übertroffen wird die Quote von Salah nur vom großen Norweger Erling Håland von Manchester City. Der physisch und im Abschluss starke Håland wechselte von Borussia Dortmund zu Manchester City, wo vor rund 20 Jahren bereits sein Vater aktiv gewesen war. Wohl als Konsequenz von Hålands Verpflichtung verließen hingegen mit Gabriel Jesus und Raheem Sterling zwei Teamstützen in der Offensive den Verein. Dank Mitspielern wie Kevin de Bruyne, Ilkay Gündogan oder Jack Grealish darf sich Håland aber wohl dennoch stets auf gute Vorlagen freuen. Hinter Håland und Salah, aber noch vor Darwin Nuñez hat auch Englands Kapitän im Nationalteam, Harry Kane, eine gute Quote von 7,00 für den Titel als Torschützenkönig.
Alle gegen die „Big Six“
Sechs Vereine dürften wohl auch in dieser Saison die ersten sechs Plätze unter sich ausmachen. Titelverteidiger Manchester City ist mit einer Quote von 1,50 auf den Titel klarer Favorit für die noch junge Saison, gefolgt vom FC Liverpool, der auf 4,00 kommt. Tottenham Hotspur, das sich in den letzten paar Jahren als redlicher Verfolger dieser beiden Top-Vereine etabliert hat, kommt auf eine Quote von 15,00, während Chelsea auf 17,00 kommt. Mit etwas mehr Abstand folgen dahinter Arsenal (26,00) und Manchester United (51,00).
Als „Best of the Rest“ gilt Newcastle United, das seit 2021 auf einen neuen Investor zählt. Die Quote von 151,00 weist aber eher darauf hin, dass man sich bei den „Magpies“ wohl auf den Kampf um einen Platz im europäischen Geschäft vorbereiten muss, als dass es ernsthaft schon um den Titel gehen würde. In Anbetracht der viel größeren finanziellen Möglichkeiten seit dem Eigentümerwechsel erstaunt es hingegen, dass Newcastle United auf dem Transfermarkt nicht aktiver geworden ist. Allerdings läuft die Transferperiode ja auch noch bis Ende August.
Die Experten erwarten im Mittelfeld der Tabelle wiederum jene Mannschaften, die die vergangene Saison in diesem Bereich abschlossen. Dazu zählen Leicester City, Aston Villa und West Ham United, das in dieser Saison eine Doppelbelastung durch die Teilnahme an der UEFA Europa Conference League zu verkraften hat. Die „Hammers“ schafften die Qualifikation für das Play-Off im dritthöchsten Wettbewerb der UEFA dank den Pokalsiegen des FC Liverpool.
Zwei Drittel spielen gegen den Abstieg
Die Tabelle der Premier League ist vom Mittelfeld her abwärts so ausgeglichen, dass viele Teams gut aufpassen müssen, damit sie nicht in den Abstiegskampf geraten. Dass die Aufsteiger sich zunächst einmal behaupten müssen, liegt dabei auf der Hand. So sind Bournemouth (Quote 1,61), Nottingham Forest (2,00) und Fulham (3,00) die erstgenannten Abstiegskandidaten. Southampton kommt wie Fulham auf 3,00 und danach folgt in dieser Reihe schon der FC Everton mit 3,50.
Beachtlich ist hingegen, wie tief die Quoten für einen Abstieg selbst für Vereine im oberen Mittelfeld sind. Newcastle, allgemein als siebtstärkste Mannschaft eingestuft, bietet für einen Abstieg in die Championship immer noch eine Quote von nur 41,00. Umgekehrt betrachtet stehen so die Chancen auch für die Teams im hinteren Bereich der Tabelle gut, diese Saison vielleicht unverhofft viel weiter vorne abschließen zu können. Sollte einer der sechs Top-Vereine schwächeln, liegt so vielleicht sogar ein Platz im europäischen Geschäft drin.
Nur ein neuer Trainer
Ebenso bemerkenswert ist, dass nur gerade ein Verein in der Sommerpause den Trainer gewechselt hat. Erik ten Hag löste bei Manchester United den nur vorübergehend tätigen Ralf Rangnick ab, der seither den Posten als Teamchef beim ÖFB übernommen hat. 2021 starteten noch vier Vereine mit neuen Trainern in die Saison. Ein Vergleich dazu bietet sich auch mit der Bundesliga an, wo 2022 nicht weniger als sieben der 18 Vereine mit neuen Trainern an der Seitenlinie aufwarten. Ten Hag soll Manchester United zurück in die Erfolgsspur bringen, nachdem 2021/22 der sechste Platz einmal mehr eine Enttäuschung darstellte. Viele dürfte dabei davon abhängen, ob Cristiano Ronaldo United erhalten bleibt oder sich doch noch für einen Transfer zu einem anderen Verein entscheidet.
Pause im Dezember
Wie alle anderen Ligen pausiert auch die Premier League ab Mitte November 2022, um die Bühne der Weltmeisterschaft in Katar zu überlassen. Die letzten Spiele vor der Pause finden am 13. November 2022 statt. Im Gegensatz zu anderen Ligen wie zum Beispiel der deutschen Bundesliga dauert die Pause allerdings nicht bis ins neue Jahr hinein. Bereits am 26. Dezember geht es in der Premier League weiter, mit dem gewohnt gedrängten Programm über die Festtage.
Eine weitere wichtige Änderung in dieser Saison ist, dass pro Spiel und Team neu fünf Wechsel zugelassen sind. Bisher war die Premier League die einzige größere Liga in Europa, die nur drei Wechsel zugelassen hatte. Fünf Wechsel waren schon ab Mai 2020 für einige Runden erlaubt gewesen. Für die beiden folgenden Saisons war die Premier League hingegen zur alten Regel mit nur drei Wechsel zurückgekehrt.
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