UEFA Europa Conference League 2022/23
Nach ihrer Premiere in der Saison 2021/22 startet die UEFA Europa Conference League 2022/23 in ihre zweite Auflage. Wie schon im Vorjahr gibt es in der Conference League keine Fixstarter. Alle Teilnehmer müssen sich ihren Platz über Qualifikationsrunden verdienen. Für einige Teams bedeutet dies, dass sie schon seit Anfang Juli 2022 in der Qualifikation für die Gruppenphase sind. Jene Teams, die in der ersten Qualifikationsrunde gestartet sind, haben vier Runden mit Hin- und Rückspielen zu überstehen, bevor ab dem 8. September 2022 die Gruppenphase der Conference League ansteht. Dort werden schließlich 32 Teams in acht Vierergruppen um die Plätze in der K.O.-Phase. Für den Sieger der UEFA Europa Conference League winkt ein Platz in der Europa League in der kommenden Saison.
Alle wollen nach Prag
Das Endspiel der UEFA Europa Conference League steigt 2023 in Prag, in der Fortuna Arena. Die UEFA hat sich für diesen Wettbewerb einmal mehr ein eher kleineres Stadion ausgesucht, was aber insgesamt ins Bild passt. Schließlich ist die Conference League auch eine Chance für Vereine aus kleineren Fußballnationen, um sich im Rampenlicht des europäischen Vereinsfußballs zu zeigen. Das gilt auch für Tschechien als Ausrichter des Endspiels. Letztmals fand eine solche Partie in Tschechien im Jahr 2013 statt – der UEFA Super Cup zwischen Bayern München und dem FC Chelsea.
Das Teilnehmerfeld wird in der Gruppenphase aus fünf Landesmeistern und 17 Play-Off-Siegern aus der Qualifikation zur Conference League bestehen. Hinzu kommen jene zehn Teams, die in den Play-Offs zur Europa League unterlegen sind. Nach Abschluss der Gruppenphase kommen zu den je acht erst- und zweitplatzierten Teams in der Conference League auch noch die acht Gruppendritten der Europa League hinzu. 2022 kamen mit Leicester City und Marseille Olympique zwei der vier Halbfinalisten über die Europa League in die Conference League.
Interessanter Wettbewerb für österreichische Teams
In der UEFA Europa Conference League kommen vor allem in der Gruppenphase Teams zum Zuge, die aus Ländern stammen, die nicht ganz zu den Top-Nationen im Vereinsfußball gehören. Dazu zählt nach wie vor auch Österreich, auch wenn Teams wie RB Salzburg in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht haben. 2021/22 stießen Rapid Wien und der LASK in die K.O.-Phase vor. Rapid gewann dabei das Hinspiel im Play-Off zum Achtelfinale gegen Vitesse Arnheim, schied aber nach einer Niederlage im Rückspiel aus. Als Gruppensieger hatte sich der LASK direkt für das Achtelfinale qualifiziert und verlor das Hinspiel gegen Slavia Prag deutlich mit 1:4. Selbst ein spektakulärer Sieg im Rückspiel brachte dem LASK leider nichts mehr.
Auch heuer spielt Rapid Wien wieder um den Einzug in die Gruppenphase der Conference League. In der zweiten Runde zur Qualifikation waren die Grün-Weißen gegen den polnischen Vertreter Lechia Gdansk erfolgreich. In der dritten Runde wartete mit Neftchi Baku ein Team aus Aserbaidschan auf Rapid. Als zweiter österreichischer Vertreter in der Conference League ist dieses Jahr der Wolfsberger AC am Start, der 2019/20 schon einmal eher überraschend in der Gruppenphase der Europa League gestanden hatte. Die erste Hürde für die Kärntner ist Gzira United aus Malta. Weitere österreichische Teams, die unter gewissen Umständen im Laufe der Saison 2022/23 noch in der Conference League antreten könnten, sind Sturm Graz und die Austria Wien.
Auch eine Chance für große Vereine
Die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende wirklich ein „kleiner“ Verein den Titel holen wird, ist jedoch eher gering. Das hat schon die erste Austragung der Conference League bewiesen. Die AS Roma und Feyenoord Rotterdam waren die beiden Finalisten – und beide hatten sie zuvor schon in Endspielen zu Europapokalen gestanden. Feyenoord war seines Zeichens gar schon dreifacher Sieger europäischer Wettbewerbe. Für die AS Roma war der Erfolg im Finale hingegen eine Premiere. Den Römern gelang es so aber immerhin, eine eher durchwachsene Saison mit dem sechsten Platz in der Meisterschaft noch zu retten – mit einem Titel und dem Einzug in Europa League.
Auch 2022/23 könnte die Conference League wieder zur Chance für einen Verein werden, der in der Europa League oder auch in seiner Meisterschaft nicht richtig auf Touren kommt. Wer die großen Geschichten in dieser Saison schreiben wird, ist indes noch offen. Die Vertreter aus den fünf größten Ligen greifen erst in der Play-Off-Runde ins Geschehen der Conference League ein. Aus England ist dies West Ham United, aus Frankreich OGC Nizza, aus Deutschland der 1. FC Köln, aus Italien die ACF Fiorentina und aus Spanien der FC Villarreal. Weitere Teams aus diesen Ländern könnten im Verlauf der Saison noch hinzukommen, falls sie in der Europa League die Gruppenphase auf dem dritten Platz abschließen sollten.
Kleinere Nationen und Vereine im großen Geschäft
Ganz große Geschichten schrieben in der vergangenen Saison einige Vereine, die ihr Land erstmals in einer Gruppenphase eines europäischen Vereinswettbewerbes vertreten durften. Namentlich waren dies die Landesmeister aus Armenien, Estland und Gibraltar: Der FC Alashkert, Flora Tallinn und die Lincoln Red Imps. Die Red Imps aus Gibraltar schieden ohne einen einzigen Punkt aus. Alashkert schaffte auch nur gerade ein Unentschieden zuhause gegen Maccabi Tel Aviv. Flora Tallinn kam mit einem Sieg gegen Partizan Belgrad und zwei Unentschieden gegen Anorthosis Famagusta wenigstens auf fünf Punkte, belegte aber wie die anderen beiden Pioniere ebenfalls den letzten Platz in seiner Gruppe.
Als einer von acht Vereinen, die erstmals an der Hauptrunde eines europäischen Wettbewerbs teilnahmen, machte vor allem der FK Bodø/Glimt aus Norwegen auf sich aufmerksam. In der Gruppenphase besiegten die Norweger den späteren Champion AS Roma gleich mit 6:1. Später gab es auswärts in Rom zudem noch ein 2:2. Die beiden Teams begegneten sich später im Viertelfinale wieder – und wieder konnte Bodø/Glimt das Hinspiel zu Hause für sich entscheiden. Das Rückspiel gewann die AS Roma dann souverän mit 4:0.
Der einzige deutsche Vertreter in der Conference League 2021/22 war Union Berlin. Das Team des Schweizer Trainers Urs Fischer hatte den Aufstieg in die K.O.-Phase bis zur letzten Partie in den eigenen Füßen. Ein Unentschieden zu Hause gegen Slavia Prag bedeutete allerdings im direkten Duell mit den Tschechen, dass Union den Kürzeren zog. In dieser Saison nehmen die Berliner einen neuen Anlauf im internationalen Geschäft – dieses Mal allerdings in der Europa League.
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