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Wettskandal in der Türkei weitet sich aus: TFF suspendiert über 1.000 Profis

  • Über 1.000 Spieler suspendiert
    Die Türkische Fußballföderation (TFF) hat 1.024 Profis wegen mutmaßlicher Wettverstöße vorläufig gesperrt.
  • 149 Schiedsrichter betroffen
    Zusätzlich wurden fast 150 Unparteiische suspendiert – einige sollen auf eigene Spiele gewettet haben.
  • Prominente Festnahmen
    Unter den Festgenommenen ist auch Murat Özkaya, Präsident des Erstligisten Eyüpspor.
  • Ermittlungen in allen Ligen
    Betroffen sind Akteure aus sämtlichen Spielklassen, einschließlich Super-Lig-Spielern von Galatasaray und Beşiktaş.
  • Spiele abgesagt
    Partien der dritten und vierten Liga wurden für zwei Wochen ausgesetzt.
  • FIFA eingeschaltet
    Die TFF beantragt bei der FIFA eine Verlängerung des Wintertransferfensters, um Mannschaftsausfälle kompensieren zu können.
  • Moralische Krise
    TFF-Präsident İbrahim Hacıosmanoğlu spricht von der „schwersten moralischen Krise“ im türkischen Fußball seit Jahrzehnten.
Redakteur Simon
Redakteur
Redakteur Enrico
Geprüft durch
  • Enrico
Veröffentlicht

12.11.2025

Aktualisiert

12.11.2025

Vom Schiedsrichter-Skandal zur nationalen Krise

Was im Oktober als interner TFF-Bericht über Schiedsrichter begann, hat sich zu einem landesweiten Erdbeben im türkischen Fußball entwickelt. Nach Wochen intensiver Ermittlungen wurden nun auch über 1.000 Spieler suspendiert – die bislang größte Suspendierungswelle in der Geschichte des Sports in der Türkei. Die Untersuchungen ergaben, dass zahlreiche Akteure nicht nur Wetten platziert, sondern teilweise auf Spiele ihrer eigenen Ligen gesetzt haben sollen. Besonders brisant: Auch 27 Spieler aus der Süper Lig stehen auf der Liste der Verdächtigen. TFF-Präsident İbrahim Hacıosmanoğlu erklärte:

Wir erleben die schlimmste moralische Krise, die unser Fußball je gesehen hat.

Die TFF sprach von einem „beispiellosen Verlust an Integrität“, kündigte aber zugleich an, konsequent durchzugreifen – unabhängig vom Namen oder Verein der Beteiligten.

Suspendierungen, Festnahmen, Spielausfälle

Inzwischen betrifft der Skandal alle Ebenen des türkischen Profifußballs. Neben den 1.024 gesperrten Spielern wurden 149 Schiedsrichter und Assistenten suspendiert. Die Disziplinarkommission PFDK soll in den kommenden Wochen über mögliche Sperren und Strafen entscheiden. Besonders betroffen sind die unteren Ligen: Die TFF setzte sämtliche Spiele der dritten und vierten Liga für zwei Wochen aus, da dort hunderte Spieler unter Verdacht stehen. In den höheren Klassen wird der Spielbetrieb dagegen fortgesetzt. Zudem wurde der Präsident von Eyüpspor, Murat Özkaya, gemeinsam mit mehreren Referees festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Amtsmissbrauchs, Steuerdelikten und Spielmanipulation. Auch frühere Clubfunktionäre und Social-Media-Influencer stehen im Fokus.

Ermittlungen weiten sich aus

Die Ermittlungen gehen weit über Einzelfälle hinaus. Nach Angaben der Istanbuler Staatsanwaltschaft wird geprüft, ob ein systematisches Netzwerk existiert, das über Jahre Spiele beeinflusst oder von Wettgewinnen profitiert hat. Ermittler vergleichen derzeit Wettumsätze, Gehaltsdaten und auffällige Finanzbewegungen der Beschuldigten. Dabei geht es auch um mögliche Verstöße gegen das türkische Gesetz Nr. 6222, das Manipulationen im Sport mit Haftstrafen von bis zu zwölf Jahren ahndet. Die Zusammenarbeit mit Interpol soll zudem helfen, internationale Verbindungen aufzudecken. In den sozialen Medien wächst der Druck: Fans fordern lückenlose Aufklärung, während Vereine um ihre Reputation fürchten. Medien sprechen bereits von einem „Verlust des Vertrauens, der Generationen prägen könnte“.

Zwischen Aufarbeitung und Neuaufbau

Die TFF hat angekündigt, die Krise als Wendepunkt zu nutzen. Neben Disziplinarmaßnahmen soll ein neues Kontrollsystem eingeführt werden, das die Finanztransaktionen von Spielern, Schiedsrichtern und Vereinsfunktionären in Echtzeit überwacht. Die Liga hofft, bis Jahresende einen „Neustart unter transparenten Bedingungen“ zu schaffen. Internationale Beobachter sehen die Situation jedoch kritisch – zu groß sei der Imageschaden, zu unsicher die wirtschaftliche Zukunft. Auch Sponsoren reagieren nervös: Mehrere Unternehmen haben ihre Partnerschaften auf Eis gelegt, bis die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen. Damit steht der türkische Fußball nicht nur moralisch, sondern auch finanziell vor einer Belastungsprobe.

Obwohl der Spielbetrieb in den oberen Ligen weiterläuft, ist der türkische Fußball tief erschüttert. Die öffentliche Wahrnehmung hat sich dramatisch verändert: Von einzelnen Fehltritten ist längst keine Rede mehr – es geht um strukturelle Glaubwürdigkeit. Analysten sprechen von der größten Vertrauenskrise seit dem Manipulationsskandal 2011. Damals dauerte es Jahre, bis das System wieder halbwegs stabil war. Nun droht der nächste lange Schatten. Ob die TFF aus dieser Krise gestärkt hervorgeht oder an ihr zerbricht, hängt davon ab, wie konsequent sie ihre Ankündigungen umsetzt – und ob sie den Mut hat, wirklich alle Ebenen zu beleuchten.

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