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Sportwetten in Japan: Verbot, Boom und neue Gesetze

  • Sportwetten bleiben in Japan grundsätzlich verboten.
    Der japanische Strafkodex untersagt Glücksspiel, mit wenigen staatlich kontrollierten Ausnahmen.
  • Erlaubt sind nur staatlich organisierte Rennwetten.
    Dazu zählen Pferde-, Fahrrad-, Boots- und Motorradrennen unter öffentlicher Aufsicht.
  • Politik lehnt eine Liberalisierung klar ab.
    Eine parteiübergreifende Gruppe im Parlament blockiert weiterhin jede Legalisierung von Sportwetten.
  • Illegale Online-Wetten boomen massiv.
    Milliardenbeträge fließen jährlich über ausländische Wettseiten nach Japan.
  • Matchfixing gilt als zentrales Risiko.
    Politiker, Sportverbände und Behörden warnen vor Manipulation und Druck auf Athleten.
  • Neue Gesetze verschärfen den Kurs gegen Online-Angebote.
    Werbung für illegale Wett- und Casino-Seiten wird künftig strafbar.
  • Gleichzeitig öffnet Japan regulierte Großcasinos.
    Mit Projekten wie MGM Osaka setzt das Land auf kontrollierte Präsenz statt Online-Freigabe.
Redakteur Simon
Redakteur
Redakteur Enrico
Geprüft durch
  • Enrico Kierakow
Veröffentlicht

22.12.2025

Aktualisiert

22.12.2025

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Gesetzliche Ausgangslage: Warum Sportwetten verboten sind

Japan verfolgt seit Jahrzehnten einen restriktiven Ansatz beim Glücksspiel. Der Strafkodex erlaubt Wetten ausschließlich dort, wo der Staat selbst als Veranstalter oder Aufseher fungiert. Diese klare Trennung soll soziale Schäden begrenzen und die Kontrolle sichern. Legale Wettanbieter beschränken sich daher auf sogenannte „öffentliche Wettbewerbe“. Einnahmen aus diesen Bereichen fließen gezielt in kommunale Haushalte, Infrastrukturprojekte und soziale Programme. Sportwetten auf klassische Mannschaftssportarten wie Fußball oder Baseball sind hingegen explizit ausgeschlossen. Diese Linie gilt parteiübergreifend als Schutzmechanismus für den Profisport.

Politischer Widerstand gegen Sportwetten

Im japanischen Parlament formiert sich seit Jahren Widerstand gegen jede Öffnung des Marktes. Eine überparteiliche Abgeordnetengruppe unter Führung des ehemaligen Premierministers Taro Aso hat ihre Ablehnung zuletzt erneut bekräftigt. Besonders im Fokus stehen Risiken für die Integrität des Sports. Politiker sehen Sportwetten als Einfallstor für Manipulation, Bestechung und organisiertes Verbrechen. Sadayuki Sakakibara, Commissioner der Nippon Professional Baseball Organization, warnte eindringlich vor den Folgen illegaler Sportwetten und deren internationaler Ausbreitung:

Illegale Sportwetten, die sich zunehmend über nationale Grenzen hinweg ausbreiten, stellen ein ernstes Risiko dar. Sie können das Vertrauen in den Sport nachhaltig beschädigen.

Um diesen Risiken zu begegnen, wurde eine spezielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die präventive Maßnahmen gegen Matchfixing und Schutzmechanismen für Athleten erarbeiten soll.

Der illegale Markt wächst trotz Verboten

Trotz der klaren Rechtslage boomt der Schwarzmarkt. Millionen Japaner nutzen ausländische Wettplattformen mit japanischer Oberfläche, oft ohne sich der Illegalität bewusst zu sein. Schätzungen zufolge wurden allein 2024 mehr als 6,5 Billionen Yen über Offshore-Seiten eingesetzt. Diese Plattformen bieten Wetten auf internationale Ligen ebenso an wie auf heimische Wettbewerbe wie die J.League. Medienberichte zeigen zudem, dass einige Anbieter sogar unerlaubt Livestreams japanischer Sportereignisse verbreiten – ein zusätzliches rechtliches und medienpolitisches Problem.

Matchfixing: Historische Erfahrung trifft neue Risiken

Japan blickt auf schmerzhafte Erfahrungen zurück. Bereits 1969 erschütterte ein großer Manipulationsskandal den Profi-Baseball, bei dem mehrere Spieler lebenslang gesperrt wurden. Seitdem gelten strenge Kontrollmechanismen. Doch digitale Kommunikation und soziale Medien haben neue Angriffsflächen geschaffen. Athleten sind heute leichter erreichbar und damit anfälliger für Einflussnahme. Auch Hironori Inagaki vom Sports Ecosystem Promotion Council sieht enge Verbindungen zwischen illegalem Wetten und organisierter Kriminalität. Er erklärte:

Die Betreiber illegaler Wettseiten arbeiten häufig mit kriminellen Syndikaten zusammen. Sie treten gezielt an Athleten heran und versuchen, Spielergebnisse zu manipulieren.

Internationale Netzwerke, die Wettbewerbe in Dutzenden Ländern manipulieren, verstärken diese Sorge zusätzlich. Als Reaktion verschärft Japan aktuell seine Gesetzgebung. Neue Regelungen verbieten nicht nur den Betrieb illegaler Online-Casinos, sondern auch deren Bewerbung – inklusive Influencer-Marketing und Social Media Ads. Parallel setzt das Land jedoch auf eine kontrollierte Öffnung im stationären Bereich. Mit integrierten Casino-Resorts wie MGM Osaka, dessen Bau 2025 beginnt, will man Tourismus fördern und gleichzeitig strikte Zugangsbeschränkungen durchsetzen. Dieser Spagat zeigt Japans Ansatz deutlich: keine Liberalisierung von Sportwetten, aber staatlich kontrollierte Glücksspielräume mit klaren Regeln.

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