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Banijay kauft Tipico für 4,6 Milliarden Euro

  • Milliardendeal in der Glücksspielbranche:
    Der deutsche Sportwettenanbieter Tipico wird vom Finanzinvestor CVC an den französischen Medien- und Glücksspielkonzern Banijay verkauft – für rund 4,6 Milliarden Euro.
  • Fusion mit Betclic geplant:
    Tipico soll mit Banijays Tochter Betclic verschmelzen – gemeinsam entsteht der viertgrößte Anbieter Europas im Bereich Sportwetten und Online-Gaming.
  • Banijay stärkt Gaming-Sparte:
    Der Konzern, bekannt für TV-Formate wie Big Brother, will durch die Übernahme seinen Umsatz im Glücksspielbereich verdoppeln.
  • Tipico bleibt eigenständig:
    Trotz Fusion sollen Marke und Management erhalten bleiben – CEO Axel Hefer bleibt an Bord.
  • CVC bleibt beteiligt:
    Der bisherige Eigentümer bleibt als Minderheitsaktionär dabei, ebenso wie die Gründer von Tipico.
  • Synergien geplant:
    Banijay erwartet jährliche Kosteneinsparungen von rund 100 Millionen Euro und eine Verschmelzung der Technologieplattformen.
  • Abschluss Mitte 2026 erwartet:
    Der Deal steht noch unter aufsichtsrechtlichem Vorbehalt, soll aber im kommenden Jahr finalisiert werden.
Redakteur Simon
Redakteur
Redakteur Enrico
Geprüft durch
  • Enrico
Veröffentlicht

29.10.2025

Aktualisiert

29.10.2025

Ein europäischer Gigant entsteht

Mit dem Kauf von Tipico geht Banijay den bislang größten Schritt seiner Expansionsstrategie. Die Banijay Group ist ein französischer Medien- und Entertainmentkonzern mit Sitz in Paris. Das Unternehmen wurde 2008 von Stéphane Courbit gegründet und hat sich über die Jahre zu einem der größten unabhängigen TV- und Content-Produzenten der Welt entwickelt. Der Konzern, bisher vor allem durch Fernsehformate wie Big Brother oder Black Mirror bekannt, will mit der Kombination aus Betclic und Tipico einen europäischen Champion schaffen. Axel Hefer, CEO von Tipico, sieht in der Fusion die logische Weiterentwicklung:

Es ist genau die Transaktion, auf die wir in den letzten Jahren hingearbeitet haben.

Unter Banijay Gaming entsteht eine neue Struktur, die digitale Expertise mit stationärer Präsenz verbindet. Tipico bringt starke Marktanteile in Deutschland und Österreich ein, Betclic dominiert in Frankreich, Portugal und Polen.

Strategische Neuausrichtung für Banijay

Für Banijay bedeutet die Übernahme weit mehr als nur Wachstum im Glücksspielmarkt. Das Unternehmen positioniert sich damit strategisch breiter, indem es seine Erlöse künftig etwa zur Hälfte aus Entertainment und zur Hälfte aus Gaming bezieht. CEO François Riahi spricht von einem „entscheidenden Schritt“ für die Gruppe, um Reichweite, Größe und Diversifizierung zu sichern. Ziel ist es, Synergien zwischen Technologie, Kundenbasis und Markenstärke zu nutzen. Durch gemeinsame Cloud-Lösungen, zentralisierte IT-Systeme und den Austausch digitaler Innovationen sollen Prozesse vereinheitlicht und Kosten gesenkt werden.

Vom TV zum Wettgeschäft

Dass ein Medienkonzern in die Glücksspielbranche expandiert, ist kein Zufall. Banijay verfolgt die Idee einer integrierten Entertainment-Plattform, in der TV-Inhalte, Live-Erlebnisse und Online-Wetten miteinander verschmelzen. So entstehen neue Schnittstellen zwischen Sport, Unterhaltung und digitalem Konsumverhalten – eine Kombination, die besonders in Europa stark wächst. Mit dem Kauf von Tipico und Betclic verdoppelt Banijay seine Gaming-Umsätze auf rund 3 Milliarden Euro und erreicht über 6,5 Millionen aktive Nutzer. Für CVC, das Tipico 2016 für rund 1,4 Milliarden Euro übernommen hatte, ist der Verkauf ein erfolgreicher Exit mit deutlicher Wertsteigerung.

Was die Fusion für den Markt bedeutet

Die Übernahme sendet ein deutliches Signal an den europäischen Markt: Der Wettbewerb im Online-Gaming verschärft sich weiter. Mit Betclic, Tipico und Admiral bündelt Banijay künftig drei starke Marken unter einem Dach – und das ausschließlich in regulierten Märkten. Für Deutschland bedeutet das: Ein internationaler Konzern kontrolliert künftig die führende Sportwettenmarke. Ob das mehr Innovation oder stärkeren Wettbewerbsdruck bringt, hängt von der weiteren Regulierung ab. Fest steht: Die Fusion markiert einen Wendepunkt in der europäischen Glücksspiellandschaft – und macht Banijay Gaming zum Schwergewicht der Branche.

Bereits Anfang des Jahres hatte Tipico mit der Übernahme der österreichischen Admiral-Gruppe seine Präsenz im deutschsprachigen Raum deutlich ausgebaut. Der Deal galt als logischer Schritt auf dem Weg zu einer führenden Marktposition in Deutschland und Österreich. Admiral, zuvor Teil des Novomatic-Konzerns, betreibt rund 200 Standorte und ist im österreichischen Fußball breit engagiert. Mit dem Zukauf sicherte sich Tipico nicht nur zusätzliche Marktanteile, sondern auch ein starkes stationäres Netzwerk – ein Vorteil, der nun in den Zusammenschluss mit Banijay einfließt.

In den kommenden Jahren will Banijay die Integration schrittweise umsetzen. Erste Priorität hat die Stabilisierung der Systeme und die technologische Zusammenführung. Danach sollen neue Produkte entwickelt und in weitere Märkte expandiert werden. Die erhofften Synergieeffekte von rund 100 Millionen Euro jährlich sollen vor allem durch gemeinsame IT-Infrastrukturen und Marketingeffizienz entstehen. Für Tipico könnte der Zusammenschluss neue Möglichkeiten im Produktdesign und in der Kundenbindung schaffen – während Banijay mit dem Schritt endgültig zum Multichannel-Entertainment-Konzern avanciert.

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