Der österreichische Novomatic-Konzern verkaufte zum Jahresbeginn sämtliche Anteile an der Atlas Group – bekannt als Muttergesellschaft der Admiral-Gruppe – an die deutsch-maltesische Tipico-Gruppe. Damit baut dieser Wettanbieter seine Geschäfte im deutschsprachigen Raum weiter aus.
Entsprechende Gerüchte hatten die österreichische Glücksspiel- und Sportwetten-Branche schon längere Zeit beschäftigt. Noch müssen die Wettbewerbsbehörden diesem Deal zustimmen. Bis zur Jahresmitte wird deren Entscheidung erwartet. Novomatic möchte sich nach dem Verkauf seiner Anteile stärker international positionieren und ein Global Player auf den internationalen Wachstumsmärkten werden.
Wettanbieter Tipico fokussiert sich hingegen stärker auf deutschsprachige Länder. Die Expansionsstrategie sieht für Tipico eine führende Rolle als Wettanbieter im deutschsprachigen Raum vor. Die Marktposition in Österreich soll gefestigt werden. Für Deutschland wurde eine Sportwetten-Lizenz beantragt.
Weder Admiral noch die Tipico-Gruppe haben bisher ihre Umsatzzahlen veröffentlicht. Der Firmencompass verrät allerdings, dass man die Wetteinsätze, die 2023 bei der Admiral Sportwetten GmbH angefallen sind, auf über eine Milliarde Euro schätzt.
Informationen über die Admiral-Gruppe
Zur Admiral-Gruppe gehören:
- die Admiral Sportwetten GmbH
- die Admiral Casinos & Entertainment AG als Glücksspiel-Sparte
- sowie die gastronomisch orientierte HTM Hotel und Tourismus Management GmbH.
Admiral, die Muttergesellschaft der Atlas Group, betrieb an etwa 200 Standorten Glücksspielautomaten. Mehr als 100 Standorte lagen im Burgenland, in Kärnten und der Steiermark sowie an Standorten in Nieder- und Oberösterreich. Basis dafür waren Lizenzen für das „kleine Glücksspiel“ in den eben genannten Bundesländern.
Admiralbet sponserte zudem seit der Spielsaison 2021/22 die österreichische Fußball-Bundesliga sowie bis 2028 die 2. Fußball-Liga der Herren. Außerdem engagierte sich Admiral als Sponsor der Frauen-Fußball-Bundesliga.
Informationen zur Tipico-Gruppe
Die Tipico Gruppe ist ein 2004 von drei Deutschen in Malta gegründetes Start-up. 2016 übernahm die Luxemburger „CVC Capital Partners“ als Finanzinvestor 60 Prozent der Anteile an Tipico und sitzt seither als Mehrheitseigentümer mit im Boot. „CVC Capital Partners“ investierte etwa 1,3 Milliarden Euro und gehört zu den weltweit größten Private-Equity-Unternehmen.
Der Wettanbieter Tipico pflegt eine Partnerschaft mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Zudem sponsert Tipico den FC Bayern München und die deutsche Basketball-Bundesliga. Für Tipico sind über 1.000 Mitarbeiter tätig. Weitere 5.000 arbeiten in den über 1.000 Annahmestellen. Etwa 70 Prozent der Tipico-Mitarbeiter sind Franchise-Partner. Deren Tipico Erfahrungen sind positiv, weil das Unternehmen weiter expandiert.
Die Bedeutung von Sportwetten
Bei Sportwetten werden gemäß entsprechender Studien allein in Österreich zwei Milliarden Euro an Einsätzen umgesetzt. Etwa 380 Millionen davon streicht der Wettanbieter ein.
Die Wettkunden bei Sportwetten sind hauptsächlich männlich. Dass die Tipico Erfahrungen der Spieler sich nach dem Verkauf der Anteile an den maltesischen Wettanbieter verschlechtern werden, ist nicht anzunehmen. Auch unter neuer Führung bleiben Sportwetten beliebt. Die Wiener stehen Sportwetten besonders offen gegenüber. Nicht ohne Grund – denn Glücksspielautomaten sind in Wien verboten.
30 Prozent der Wiener wetten stattdessen auf Sportereignisse. In gesamt Österreich wetten im Schnitt 7,2 der Männer auf große Sportereignisse. Übrigens ist Österreich in der EU das einzige Land, in dem Sportwetten offiziell als Geschicklichkeitsspiele gelten. Das bedeutet geringere behördliche Auflagen. Die Umsätze in diesem Bereich legten 2024 zu, obwohl viele Wettbüros schlossen.
Stattdessen profitierten die Online Buchmacher von Wettbüroschließungen. Ihre Einnahmen in Österreich lagen 2024 bei 157,6 Millionen Euro. Drei Viertel der Sportwetten-Fans in Österreich wetten auf Fußballspiele der deutschen Bundesliga, der britischen Premier League, der Champions League und der Europa League. Daneben sind Tennis und Hockey beliebt.
Durchschnittlich investieren Wett-Teilnehmer in Österreich etwa acht bis 12 Euro. Es finden sich aber auch höhere Sportwetten-Einsätze im Bereich von 30 Euro. Wer gerne auf Sportereignisse wettet, beteiligt sich in Österreich gerne an Online-Glücksspielen. Im Jahr 2024 stieg der Umsatz auf diesem Gebiet auf geschätzt 134 Millionen Euro. Die Zunahme an Wettspiel-Teilnehmern auch unter Frauen ist in Österreich dem Wetten per Smartphone-App und modernen Online-Casinos geschuldet.
Sportwetten und Glücksspiele gelten wegen des Firmensitzes des Wettanbieters Tipico in Malta als einem europäischen Land und wegen ihrer EU-Lizenz als seriös und sicher. Die meisten seriösen Sportwetten-Anbieter sponsern zudem große Sportereignisse oder Fußballvereine.
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