- Ex-Jaguars-Mitarbeiter Amit Patel veruntreute über 22 Mio. US-Dollar
Das Geld floss größtenteils in Sportwetten, vor allem bei FanDuel. - Patel sitzt seit 2024 im Gefängnis
Er wurde zu 6,5 Jahren Haft und über 21 Mio. Dollar Rückzahlungen verurteilt. - Neue Klage gegen ihn
In Florida läuft nun ein Verfahren wegen organisierten Betrugs, das seine Strafe verlängern könnte. - FanDuel zahlte Entschädigung
Der Wettanbieter überwies den Jaguars 5 Mio. Dollar, um den Schaden teilweise auszugleichen. - Patel klagt selbst
Er fordert 250 Mio. Dollar von FanDuel, weil die Firma seine Spielsucht angeblich ausnutzte. - Luxusleben mit Vereinsgeld
Mit den Geldern finanzierte er Privatjets, Immobilien, Luxusuhren und Reisen. - Der Fall sorgt für Signalwirkung
Er wirft Fragen über Kontrolle, Spielsuchtprävention und die Rolle der Wettanbieter auf.
Der Aufstieg und Fall von Amit Patel
Amit Patel arbeitete in der Finanzabteilung der Jacksonville Jaguars und verwaltete das virtuelle Kreditkartensystem des Teams. Zwischen 2019 und 2023 nutzte er seine Position, um über 22 Millionen US-Dollar abzuzweigen. Das Geld floss in Wettkonten, Luxusreisen und teure Anschaffungen.
Besonders perfide: Um die Unterschlagungen zu vertuschen, fälschte Patel Buchungsunterlagen. So kopierte er legitime Ausgaben oder erfand plausible Posten, die nie existierten. Über Jahre hinweg blieb das Muster unentdeckt – bis der Schaden nicht mehr zu übersehen war. Sein Leben zwischen Luxus und Online-Wetten endete abrupt im Februar 2023, als die Jaguars ihn feuerten und Ermittlungen einleiteten. Schon im Dezember desselben Jahres bekannte sich Patel schuldig.
FanDuel gleicht Millionenverlust teilweise aus
Ein Großteil der veruntreuten Gelder – rund 20 Mio. US-Dollar – landete direkt bei FanDuel. Weitere eine Million floss zu DraftKings. Laut Ermittlungen tätigte Patel über 1.000 Einzeltransaktionen von jeweils 25.000 Dollar. Die NFL drängte auf eine Lösung zwischen Franchise und Wettanbieter.
Die Jacksonville Jaguars erhalten nun zumindest einen Teil ihres Geldes zurück. Anfang September 2025 wurde bekannt, dass der Wettanbieter FanDuel rund 5 Millionen US-Dollar an das Team überwiesen hat. Damit soll ein Teil der 22 Millionen Dollar kompensiert werden, die Ex-Mitarbeiter Amit Patel zwischen 2019 und 2023 veruntreute und größtenteils auf FanDuel-Konten einzahlte.
Hinter den Kulissen soll die NFL Druck gemacht haben, damit beide Seiten eine Lösung finden. Zwar beteiligte sich die Liga offiziell nicht an den Verhandlungen, doch Insidern zufolge wollte man vermeiden, dass der Fall die Partnerschaften zwischen NFL und Wettanbietern belastet. Laut ESPN war FanDuel vor allem daran interessiert, als „guter Partner“ wahrgenommen zu werden. Das Unternehmen selbst kommentierte die Einigung bislang nicht öffentlich.
Millionenverluste und rechtliche Folgen
Im März 2024 verurteilte ein Bundesgericht Patel zu 6,5 Jahren Haft sowie über 21 Mio. US-Dollar Rückzahlungen. Zusätzlich ordnete das Gericht die Einziehung von Vermögenswerten an – darunter Immobilien, Autos und Kryptowährungen.
Die Staatsanwaltschaft machte deutlich: Es ging nicht nur um Spielsucht, sondern auch um bewussten Betrug. Fotos aus Ermittlungsakten zeigen Patel auf Luxusreisen und bei Sportevents – bezahlt mit Vereinsgeld. Parallel dazu folgte eine Zivilklage: Die Jaguars verklagten ihren Ex-Mitarbeiter auf 66,6 Mio. Dollar Schadenersatz. Florida erlaubt in solchen Fällen die Verdreifachung der eigentlichen Schadenssumme.
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