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WM 2026: Schweiz prüft Krypto-Tickets der FIFA

  • FIFA unter Beobachtung
    Die Schweizer Glücksspielaufsicht Gespa prüft, ob NFT-Token der FIFA für die WM 2026 gegen Glücksspielrecht verstoßen.
  • Revolutionäres Ticketmodell
    Fans kaufen sogenannte „Right-to-Buy“-Token (RTB), die ihnen das Recht geben, Tickets zu erwerben – sofern ihr Team bestimmte Bedingungen erfüllt.
  • Keine Vorwürfe, aber offene Fragen
    Gespa betont, es gebe keine Beschwerden, man wolle jedoch klären, ob regulatorische Maßnahmen nötig sind.
  • Hohe Nachfrage
    Viele Token sind bereits ausverkauft, Preise reichen von 299 bis 999 US-Dollar.
  • Millionengewinne
    Die FIFA soll laut Berichten rund 15 Millionen US-Dollar mit dem Verkauf eingenommen haben.
  • Kritik am Modell
    Experten sehen Parallelen zum Glücksspiel, da viele Käufer leer ausgehen dürften.
  • Signalwirkung
    Das Ergebnis der Untersuchung könnte weltweit Einfluss auf NFT-basierte Ticketmodelle haben.
Redakteur Simon
Redakteur
Redakteur Enrico
Geprüft durch
  • Enrico
Veröffentlicht

08.10.2025

Aktualisiert

08.10.2025

Zwischen Innovation und Regulierung: FIFA unter der Lupe

Mit ihren sogenannten „Right-to-Buy“-Tokens will die FIFA den Ticketverkauf für die WM 2026 neu erfinden. Über die Plattform FIFA Collect können Fans digitale Zertifikate erwerben, die ihnen – unter bestimmten Bedingungen – den Kauf von Tickets ermöglichen. Ein Beispiel: Nur wenn das gewählte Team das Finale erreicht, wird der „Right-to-Final“-Token aktiviert. Diese Logik hat nun die Schweizer Glücksspielaufsicht Gespa auf den Plan gerufen. Die Behörde prüft, ob die Token als Glücksspielelement gelten könnten. Gespa-Direktor Manuel Richard äußerte sich:

Basierend auf einer ersten internen Einschätzung kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Angebot auf collect.fifa.com glücksspielrechtlich relevant sein könnte.

Bislang liegen keine Beschwerden vor. Dennoch will die Gespa ermitteln, ob FIFA Collect mit den nationalen Bestimmungen vereinbar ist – ein möglicher Präzedenzfall für die Verbindung von Blockchain und Glücksspielrecht.

NFTs als Eintrittskarte zur WM – oder doch zum Risiko?

Für viele Fans klingen die Tokens nach einem faireren Weg zu begehrten WM-Tickets. Kein Zufall: Die FIFA verkauft sie als Innovation, die den Schwarzmarkt eindämmen und die Nachfrage besser steuern soll. 2022 in Katar standen 3,4 Millionen Tickets mehr als 23 Millionen Anfragen gegenüber – ein extremes Missverhältnis.

Doch der Haken liegt im System: Die meisten Token werden nie aktiviert, weil die entsprechenden Teams nicht weit genug kommen. Kritiker sehen darin ein Glücksspielmechanismus – Käufer zahlen für eine „Chance“, ohne Garantie auf Gegenwert. Zudem lassen sich die digitalen Rechte handeln, was sie zu spekulativen Objekten macht. Mit wachsender Popularität droht der NFT-Markt zum Wettfeld zu werden, auf dem Emotionen, Geld und Risiko eng verknüpft sind.

Millionenmarkt mit moralischem Risiko

Laut Berichten soll die FIFA mit ihren Token bereits rund 15 Millionen US-Dollar eingenommen haben. Besonders begehrt sind die teuren Varianten für Favoriten wie England, Brasilien oder Argentinien – viele davon längst ausverkauft.

Gleichzeitig bleibt die FIFA zurückhaltend. Weder der Weltverband noch Technologiepartner Modex kommentierten bislang die laufende Überprüfung. Für Gespa hingegen steht fest: Sollte sich ein Verstoß bestätigen, drohen Sperrungen der Plattform in der Schweiz oder eine Weitergabe an die Strafverfolgung. Während FIFA Collect als Web3-Vorzeigeprojekt gilt, zeigt die Debatte, wie schmal der Grat zwischen Fan-Innovation und regulatorischer Grauzone ist. Das Urteil aus der Schweiz könnte den Umgang mit Blockchain-Angeboten im Sport nachhaltig prägen.

Zukunft von Blockchain und Ticketing im Sport

Ob NFT-Tickets die Zukunft des Fan-Erlebnisses darstellen oder ein riskantes Experiment bleiben, hängt nun auch vom regulatorischen Ausgang ab. Schon jetzt interessieren sich Behörden anderer Länder für das Modell – von Deutschland bis Kanada.

Die FIFA betont, man wolle Fans „näher ans Spiel bringen“ und den Ticketprozess modernisieren. Doch in Zeiten wachsender Skepsis gegenüber spekulativen Digitalinvestments dürfte das Vertrauen schwer zu gewinnen sein. Fakt ist: Der Fußball steht an einem Wendepunkt – zwischen technologischem Fortschritt und der Frage, wo Innovation in Glücksspiel übergeht.

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