Hedge Betting bei Sportwetten
Was ist Hedging bei Sportwetten?
Hedging bedeutet im Wesentlichen das Absichern einer Wette, um Risiko zu minimieren. Stell dir vor, du hast eine Wette platziert, aber während das Event läuft oder kurz davor bekommst du das Gefühl, dass die ursprüngliche Wette doch nicht so sicher ist, oder du willst einfach sicherstellen, dass du einen Teil des Gewinns rettest. Hedging bedeutet nun, dass du eine Gegenwette platzierst, die entweder einen Teil oder deinen gesamten Einsatz abdeckt, egal wie das Event am Ende ausgeht.
Grafik: Erklärung von Hedge Betting
Vor- und Nachteile von Hedging bei Wetten
Absicherung von Wetten: Das Wichtigste in Kürze
- Was sind Hedging Wetten? Hedging Wetten sind Gegenwetten, die platziert werden, um das Risiko einer ursprünglichen Wette zu minimieren. Dadurch kannst du Verluste begrenzen oder Gewinne absichern, unabhängig vom Endergebnis des Spiels.
- Was sind die Vorteile dieser Wettstrategie? Der Hauptvorteil ist die Risikominimierung, da du einen Teil deines Einsatzes oder Gewinns absichern kannst. Außerdem ermöglicht es dir, in unsicheren Situationen einen garantierten Gewinn zu erzielen, egal wie das Spiel ausgeht.
- Wann lohnt sich die Hedging Strategie? Die Hedging-Strategie lohnt sich, wenn ein Spiel oder Ereignis sehr knapp ist und das Risiko besteht, dass sich das Ergebnis gegen dich wendet. Sie ist auch bei Langzeitwetten sinnvoll, wenn du deinen Gewinn unabhängig vom Ausgang sichern möchtest.
- Wann sollte ich eine Wette nicht absichern? Du solltest eine Wette nicht absichern, wenn du unnötigerweise auf Sicherheit spielst und dadurch potenzielle Gewinne stark reduzierst. Auch wenn dein ursprünglicher Tipp noch solide aussieht, kann übermäßiges Hedging langfristig deine Profitmargen senken.
Dir gefällt die Strategie nicht? Dann schau dir unbedingt die anderen Wettstrategien an.
So sicherst du deine Sportwetten ab
Das Konzept ist grundsätzlich ziemlich einfach zu verstehen. Allerdings kann es etwas knifflig werden, besonders wenn es um die Berechnung des Einsatzes geht oder wenn man Live-Wetten zur Absicherung nutzt, da sich die Quoten schnell ändern können. Deshalb kann es in solchen Situationen durchaus komplex werden. Daher findest du im Folgenden eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung von uns.
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Ausgangssituation analysieren
Im ersten Schritt musst du deine ursprüngliche Wette genau kennen. Das bedeutet, dass du weißt, welches Team oder welches Ergebnis du unterstützt hast, wie hoch deine Quote war und wie viel Geld du gesetzt hast. Ein klares Bild deiner aktuellen Situation ist wichtig, um zu wissen, was du bei einem Sieg oder einer Niederlage erwartest. Beispielsweise hast du 100 Euro auf Team A gesetzt, mit einer Quote von 2.50. Wenn Team A gewinnt, erhältst du 250 Euro (also 150 Euro reiner Gewinn + deinen Einsatz zurück).
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Zeitpunkt zum Hedgen erkennen
Jetzt überlegst du, ob der richtige Moment gekommen ist, um deine Wette abzusichern. Dieser Moment hängt stark von der Entwicklung des Spiels oder Ereignisses ab. Typischerweise passiert das, wenn dein ursprünglicher Tipp auf Kurs zu sein scheint, du aber unsicher bist, ob er bis zum Ende Bestand haben wird – etwa wenn dein Team in Führung liegt, das Spiel aber noch knapp ist. Manchmal ergibt es auch Sinn, bei Langzeitwetten in einem fortgeschrittenen Stadium des Turniers oder der Saison abzusichern. Kurz gesagt: Du hedgest, wenn du entweder das Risiko für Verlust minimieren oder einen Gewinn sichern möchtest, bevor das Event abgeschlossen ist.
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Die Gegenwette finden
Sobald du dich entscheidest, das Risiko zu reduzieren, musst du eine passende Gegenwette finden. Wenn du zum Beispiel auf den Sieg von Team A gewettet hast, setzt du nun auf den Sieg von Team B oder vielleicht auf ein Unentschieden, je nachdem, was in der Situation sinnvoll ist. Du suchst also eine Wette, die den potenziellen Verlust der ursprünglichen Wette ausgleicht oder zumindest mindert. Es ist wichtig, dass du die Quoten der Gegenwette im Auge behältst, da diese je nach Spielverlauf variieren können. Im Beispiel könnte die Quote auf Team B jetzt bei 3.00 liegen.
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Berechne den Einsatz für die Gegenwette
Der letzte Schritt besteht darin, den Einsatz für deine Gegenwette zu berechnen. Hier gibt es zwei Hauptansätze: Entweder sicherst du den gesamten potenziellen Gewinn ab oder nur einen Teil davon. Für eine vollständige Absicherung kannst du eine einfache Formel verwenden: Du teilst den potenziellen Gewinn deiner ersten Wette durch die Quote der Gegenwette. So weißt du genau, wie viel du setzen musst, um deinen ursprünglichen Gewinn abzusichern. In unserem Beispiel wäre das: Wenn dein potenzieller Gewinn bei 150 Euro liegt und die Quote der Gegenwette 3.00 ist, würdest du 150 / 3 = 50 Euro auf die Gegenwette setzen. So sicherst du dich gegen beide möglichen Spielausgänge ab und minimierst das Risiko.
„Hedging ist ein wertvolles Werkzeug, um in unvorhersehbaren Situationen das Risiko zu minimieren. Es nimmt den Druck aus riskanten Wetten, besonders bei großen Einsätzen. Als Hauptstrategie sehe ich es nicht, sondern eher als defensiven Ansatz für besondere Momente.“
Beispiel zum Hedging von Sportwetten
Um die Schritte verständlicher zu machen, möchte ich in diesem Abschnitt anhand eines Beispiels zeigen, wie du deine Wetten absichern kannst, wann es sinnvoll ist und dies anhand konkreter Einsätze in einem bestimmten Spiel verdeutlichen.
Ausgangssituation
Stell dir vor, du hast eine Pre-Match-Wette auf ein Fußballspiel platziert. Es spielen Team A gegen Team B, und du hast auf den Sieg von Team A gesetzt. Die Quoten sahen vor dem Spiel wie folgt aus:
- Team A Quote: 2.50
- Team B Quote: 3.00
- Unentschieden Quote: 3.50
Du setzt 100 Euro auf Team A mit einer Quote von 2.50. Wenn Team A gewinnt, würdest du 250 Euro erhalten (100 Euro Einsatz x 2.50), was bedeutet, dass dein reiner Gewinn bei 150 Euro liegt (250 Euro Auszahlung – 100 Euro Einsatz = 150 Euro Gewinn).
Aktuelle Situation
Das Spiel ist nun in der zweiten Halbzeit. Team A führt mit 1:0, aber Team B hat in den letzten Minuten stark aufgespielt und mehrere gefährliche Torchancen gehabt. Du bist dir also unsicher, ob Team A den Vorsprung halten kann. Es besteht das Risiko, dass Team B noch den Ausgleich erzielt oder vielleicht sogar das Spiel dreht. Du möchtest einen Teil deines potenziellen Gewinns sichern, da du befürchtest, dass Team A das Spiel vielleicht nicht mehr gewinnt. Gleichzeitig möchtest du aber auch nicht deinen ganzen Gewinn opfern, falls Team A doch siegt. Hier kommt das Hedging ins Spiel: Du kannst nun eine Gegenwette platzieren, um dein Risiko zu minimieren.
Wie gehst du vor?
- Überprüfung der Live-Quoten: Da sich das Spiel gerade in der zweiten Halbzeit befindet und Team A knapp führt, haben sich die Quoten mittlerweile geändert. Die aktuellen Live-Quoten könnten wie folgt aussehen:
- Team A (führt 1:0): 1.80
- Team B: 4.00
- Unentschieden: 3.50
- Entscheidung für die Gegenwette: Du entscheidest, eine Wette auf das Unentschieden zu setzen, da Team B stark spielt und ein Ausgleich nicht unwahrscheinlich ist. Du möchtest dich also gegen den Fall absichern, dass das Spiel mit einem 1:1 endet, was dir helfen würde, zumindest einen Teil deines Gewinns zu retten.
- Berechnung des Einsatzes für die Gegenwette: Jetzt musst du berechnen, wie viel du auf das Unentschieden setzen möchtest, um das Risiko abzudecken. Hier kannst du zwei verschiedene Strategien verfolgen:
- Vollständiges Hedging: Dabei setzt du so viel, dass du bei einem Unentschieden denselben Gewinn erzielst wie bei einem Sieg von Team A.
- Teilweises Hedging: Du setzt weniger, um zumindest einen Teil deines Einsatzes zurückzubekommen, aber gleichzeitig deinen möglichen Gewinn zu maximieren, falls Team A gewinnt.
- Vollständiges Hedging – Berechnung des Einsatzes:
Wenn du den gleichen Gewinn erzielen möchtest, egal ob Team A gewinnt oder das Spiel unentschieden endet, kannst du den Einsatz für das Unentschieden folgendermaßen berechnen:
- Potenzieller Gewinn aus der ursprünglichen Wette: 150 Euro
- Quote auf Unentschieden: 3.50
Um also denselben Gewinn zu erzielen, setzt du 150 Euro / 3.50 = 42,86 Euro auf ein Unentschieden. Das bedeutet:
- Wenn das Spiel unentschieden ausgeht, erhältst du 42,86 Euro x 3.50 = 150 Euro Gewinn.
- Wenn Team A gewinnt, hast du den vollen Gewinn von 150 Euro aus deiner ursprünglichen Wette
- Teilweises Hedging – Berechnung des Einsatzes:
Angenommen, du möchtest nur einen Teil deines Gewinns absichern, zum Beispiel die Hälfte, dann setzt du einfach die Hälfte des berechneten Einsatzes. In diesem Fall also:
- Hälfte des potenziellen Gewinns: 150 Euro / 2 = 75 Euro
- Einsatz für das Unentschieden: 75 Euro / 3.50 = 21,43 Euro
Damit hast du folgende Situationen abgedeckt:
- Wenn das Spiel unentschieden endet, erhältst du 21,43 Euro x 3.50 = 75 Euro.
- Wenn Team A gewinnt, bekommst du weiterhin deinen vollen Gewinn von 150 Euro, abzüglich der 21,43 Euro, die du für das Unentschieden gesetzt hast. Dein Nettogewinn wäre also 150 Euro – 21,43 Euro = 128,57 Euro.
Zusammenfassung der Optionen
- Vollständiges Hedging: Du setzt 42,86 Euro auf das Unentschieden und sicherst dir damit entweder 150 Euro Gewinn aus deiner ursprünglichen Wette oder 150 Euro aus der Unentschieden-Wette, egal wie das Spiel ausgeht.
- Teilweises Hedging: Du setzt 21,43 Euro auf das Unentschieden, um dich teilweise abzusichern. So bleibt dir im Gewinnfall von Team A mehr Geld, während du bei einem Unentschieden zumindest noch 75 Euro bekommst.
In dieser Situation hast du die Entscheidung getroffen, das Spiel abzusichern, weil Team A zwar führt, aber das Spiel noch auf der Kippe steht. Durch das Hedging auf ein Unentschieden kannst du entweder deinen vollen Gewinn sicherstellen oder zumindest einen Teil des Gewinns absichern, falls das Spiel kippt. Die Höhe des Einsatzes auf die Gegenwette hängt davon ab, wie viel du absichern möchtest – ob du den kompletten Gewinn absichern willst oder nur einen Teil, um weiterhin eine gute Rendite zu erzielen, falls Team A doch gewinnt.
Wann sollte ich meine Wetten absichern?
Das Absichern von Wetten kann in verschiedenen Situationen nützlich sein. Im Folgenden findest du vier Beispiele, bei denen es aus unserer Sicht sinnvoll ist, eine Absicherung in Betracht zu ziehen.
1. Deine Wette steht kurz vor dem Gewinn, aber du bist unsicher
Ein häufiger Grund, um eine Wette abzusichern, ist, wenn dein Tipp gut läuft, aber es gibt Anzeichen dafür, dass das Spiel noch kippen könnte. Zum Beispiel führt dein Team knapp, aber der Gegner spielt in den letzten Minuten stark auf. In diesem Fall kannst du das Risiko minimieren, indem du eine Gegenwette platzierst, um zumindest einen Teil des Gewinns zu sichern, falls es zu einem unerwarteten Ergebnis kommt.
2. Langzeitwetten, die sich dem Ende nähern
Bei Langzeitwetten (z. B. auf den Sieger eines Turniers oder einer Liga) ist das Absichern oft sinnvoll, wenn sich das Event dem Ende nähert. Angenommen, du hast auf den Turniersieg eines Teams gesetzt und dieses steht nun im Finale. Es könnte eine gute Gelegenheit sein, eine Wette auf den Finalgegner zu platzieren, um einen sicheren Gewinn zu erzielen, egal wie das Finale ausgeht.
3. Live-Wetten mit starken Quotenänderungen
Während Live-Wetten verändern sich die Quoten häufig, basierend auf dem Spielverlauf. Hedging kann hier sinnvoll sein, um auf die Quotenänderungen zu reagieren. Wenn du zum Beispiel auf ein Team gewettet hast, das im Laufe des Spiels plötzlich führt, könnten die Quoten auf den Gegner stark steigen. Du könntest dann eine Wette auf den Gegner setzen, um die Führung deines Teams abzusichern.
4. Hohe Unsicherheit oder risikoreiche Wetten
Manchmal sind Wetten von Natur aus unsicher, insbesondere bei außenseiterfreundlichen Spielen oder wenn du auf hohe Quoten gesetzt hast. In solchen Fällen könnte es sich lohnen, zu hedgen, wenn du siehst, dass sich die Wette in deine Richtung entwickelt, du aber nicht bereit bist, das volle Risiko bis zum Ende einzugehen.
Fazit
Ich sehe Hedging als einen defensiven Ansatz, der in bestimmten Situationen extrem wertvoll sein kann, aber nicht als eine Hauptstrategie. Für mich ist es eher ein Werkzeug für besondere Momente, in denen ich das Risiko nicht vollständig tragen möchte. Es gibt einem die Chance, den Druck aus einer riskanten Wette zu nehmen, und das ist gerade bei großen Einsätzen manchmal eine Erleichterung. Für mich ist es besonders dann sinnvoll, wenn ich in einer Situation bin, in der ein Spiel oder Ereignis sehr unvorhersehbar geworden ist.
FAQ
Ja, Hedging kann bei jeder Sportart angewendet werden, bei der es verschiedene mögliche Ausgänge gibt, wie Fußball, Tennis, Basketball oder sogar Pferderennen. Besonders gut funktioniert es in Sportarten mit Live-Wetten, da sich dort die Quoten ständig ändern.
Nicht unbedingt, aber du verzichtest auf einen Teil deines potenziellen Gewinns. Hedging reduziert zwar das Risiko, verringert jedoch oft den maximal möglichen Gewinn.
Nein, Hedging und Cash-Out sind unterschiedlich. Beim Cash-Out bietet der Buchmacher dir die Möglichkeit, deine Wette vorzeitig für einen garantierten Betrag zu beenden, während Hedging eine eigene Gegenwette ist, die du platzierst, um deine Risiken zu minimieren.