D’Alembert Prinzip
Was ist das Prinzip von D’Alembert?
Das D’Alembert-Prinzip stammt ursprünglich aus der Mathematik und Physik, entwickelt von dem französischen Mathematiker und Physiker Jean Baptiste le Rond d’Alembert im 18. Jahrhundert. Das eigentliche Prinzip beschreibt etwas Komplexes aus der Mechanik, aber es wurde im Laufe der Zeit auf Glücksspiele und Wetten übertragen. In der Welt der Sportwetten gehört das D’Alembert-System zu den sogenannten progressiven Wettsystemen. Das bedeutet, dass man nach bestimmten Regeln den Einsatz nach einem Verlust oder einem Gewinn anpasst. Beim D’Alembert-System erhöhst du den Einsatz nach Verlusten nur um eine Einheit, während du beim Martingale System den Einsatz verdoppelst.
Weitere Systeme findest du unter Wettstrategien.
Vor- und Nachteile vom D’Alembert Prinzip
D’Alembert Prinzip: Das Wichtigste in Kürze
- Was ist das D’Alembert-Prinzip? Das D’Alembert-Prinzip ist eine progressive Einsatzstrategie, bei der du nach einem Verlust den Einsatz um eine Einheit erhöhst und nach einem Gewinn um eine Einheit senkst. Es wird oft bei Glücksspielen mit nahezu 50:50-Chancen angewendet.
- Wie setze ich das D’Alembert-Prinzip für Sportwetten ein? Starte mit einem festen Grundeinsatz und erhöhe nach jedem Verlust um eine Einheit. Nach einem Gewinn senkst du den Einsatz wieder um eine Einheit.
- Welche Vorteile hat das D’Alembert-Prinzip? Es bietet eine kontrollierte, schrittweise Einsatzsteigerung, was das Risiko begrenzt. Die Strategie ist einfach zu verstehen und verhindert, dass die Einsätze schnell zu hoch werden.
- Welche Nachteile hat es? Es dauert länger, Verluste auszugleichen, und bei langen Verlustserien kann es dennoch teuer werden. Zudem gibt es keine Garantie, dass die Strategie langfristig Gewinne bringt.
Wie funktioniert das D’Alembert System bei Sportwetten?
Also, jetzt zum Wesentlichen: Wenn du das D’Alembert-System wirklich mal ausprobieren willst, erklär ich dir genau, wie du das in der Praxis bei einem Buchmacher umsetzt. Es ist eigentlich gar nicht so kompliziert, du musst nur ein paar Grundregeln im Kopf behalten. Lass uns Schritt für Schritt durchgehen, wie du vorgehst:
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1
Lege deinen Grundeinsatz fest
Du fängst mit einem festen Betrag an, den du bereit bist, bei der ersten Wette zu setzen. Nennen wir das den Grundeinsatz. Das kann zum Beispiel 10 € sein. Wichtig: Dieser Grundeinsatz bleibt immer gleich, egal wie viele Wetten du spielst.
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2
Starte mit deiner ersten Wette
Setz deinen festgelegten Grundeinsatz (also zum Beispiel die 10 €) auf die erste Wette, die du dir ausgesucht hast. Am besten ist es, Wetten mit einer Quote von etwa 2,0 oder mehr zu wählen. Das passt am besten zu diesem System, weil du dann bei einem Gewinn den Einsatz auch wieder gut zurückfahren kannst.
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3
Wette gewinnen oder verlieren?
Wenn du gewinnst, senkst du deinen Einsatz um den Grundeinsatz. Also, wenn du mit 10 € angefangen hast und die Wette gewinnst, setzt du bei der nächsten Wette wieder 10 € oder weniger (wenn du mal erhöht hast, auf den niedrigeren Betrag). Wenn du verlierst, erhöhst du deinen nächsten Einsatz um den Betrag deines Grundeinsatzes. Wenn du also mit 10 € angefangen hast und verloren hast, setzt du bei der nächsten Wette 20 € (10 € + 10 €). Verlieren du erneut, wird der nächste Einsatz 30 € sein. Der große Unterschied zwischen dem D’Alembert-Prinzip und der Martingale-Strategie liegt darin, dass du beim D’Alembert nach jedem Verlust den Einsatz nur um eine feste Einheit erhöhst. Bei Martingale dagegen verdoppelst du den Einsatz nach jedem Verlust, um alle Verluste auf einmal auszugleichen.
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4
Wiederholen
Das System wiederholt sich jetzt einfach immer nach demselben Schema. Wenn du gewinnst, setzt du weniger, und wenn du verlierst, setzt du mehr. Ziel ist es, dass du nach einer Gewinnwette den Verlust der vorherigen Wetten wieder ausgleichst und im Idealfall mit einem kleinen Gewinn rauskommst.
Beispiel für das D’Alembert System bei Fußballwetten
Ich geb dir gerne mal ein konkretes Beispiel aus der Praxis, damit du genau siehst, wie das D’Alembert-System abläuft – und zwar mit echten Zahlen und Wetten, so wie es in der Realität aussehen könnte.
Startbedingungen
- Grundeinsatz: 10 €
- Quoten: Alle Wetten haben eine Quote von 2,0
- Ziel: Wir nutzen das D’Alembert-System und setzen fünf Wetten hintereinander, um zu schauen, wie sich der Einsatz entwickelt.
Wettszenario
Stell dir vor, du hast fünf Fußballspiele im Blick und möchtest auf den Sieg einer Mannschaft wetten. Jede Wette hat, wie gesagt, eine Quote von 2,0.
1. Wette:
- Einsatz: 10 €
- Ergebnis: Verloren
- Was passiert? Du hast verloren, also erhöhst du den Einsatz für die nächste Wette um deinen Grundeinsatz (10 €).
- Nächster Einsatz: 20 €
2. Wette:
- Einsatz: 20 €
- Ergebnis: Verloren
- Was passiert? Wieder verloren, also erhöhst du deinen Einsatz erneut um 10 €.
- Nächster Einsatz: 30 €
3. Wette:
- Einsatz: 30 €
- Ergebnis: Gewonnen
- Was passiert? Du hast gewonnen, also verringert sich dein Einsatz um deinen Grundeinsatz (10 €).
- Gewinn: 30 € x Quote 2,0 = 60 €
- Profit nach 3 Wetten: Einsatz 10 € + 20 € + 30 € = 60 € gesetzt, 60 € gewonnen → Du stehst break even.
- Nächster Einsatz: 20 €
4. Wette:
- Einsatz: 20 €
- Ergebnis: Gewonnen
- Was passiert? Du hast wieder gewonnen, also verringert sich dein Einsatz wieder um 10 €.
- Gewinn: 20 € x Quote 2,0 = 40 €
- Profit nach 4 Wetten: Du hast bisher 60 € gesetzt, insgesamt 100 € gewonnen → Profit: 40 €.
- Nächster Einsatz: 10 €
5. Wette:
- Einsatz: 10 €
- Ergebnis: Verloren
- Was passiert? Verloren, also erhöhst du wieder um 10 € für die nächste Wette.
- Nächster Einsatz: 20 €
Zusammenfassung nach 5 Wetten:
- Gesetzte Einsätze: 10 € + 20 € + 30 € + 20 € + 10 € = 90 €
- Gewinne: 60 € + 40 € = 100 €
- Endergebnis: Nach 5 Wetten hast du 90 € gesetzt und 100 € gewonnen, also 10 € Profit gemacht.
Nach zwei verlorenen Wetten hattest du bereits 30 € verloren und es hätte weh tun können, aber der Gewinn in der dritten Wette hat das wieder ausgeglichen. Nach der vierten Wette warst du sogar im Profit. Du hast einen klaren Plan verfolgt und dich nicht von Emotionen leiten lassen. Bei der fünften Wette hast du verloren, aber es hat nicht so stark geschmerzt, da du schon vorher gut im Plus warst. Das Beispiel zeigt, dass das System gut funktioniert, wenn du diszipliniert bleibst und eine solide Wettstrategie hast. Klar, es gibt keine Garantie für dauerhafte Gewinne, aber du minimierst das Risiko, deine ganze Bankroll in wenigen Wetten zu verlieren.
Mehr zum Thema Bankroll findest Du übrigens in unserem Beitrag Money Management.
Beste Wettanbieter für das D’Alembert System
Für Strategien wie das D’Alembert-System, wo die Einsätze nicht exponentiell steigen, sind Einsatzlimits nicht so ein großes Problem. Stattdessen solltest du bei der Wahl des Wettanbieters auf andere wichtige Punkte achten.
- Zuverlässige Auszahlungen: Das Allerwichtigste ist, dass der Wettanbieter zuverlässig auszahlt.
- Gute Quoten: Gerade wenn du eine Strategie wie D’Alembert anwendest, wo du nach Verlusten den Einsatz leicht erhöhst, sind die Quoten entscheidend, um deine Verluste schnell auszugleichen.
- Breites Wettangebot: Damit du das D’Alembert-System durchziehen kannst, brauchst du natürlich Zugang zu vielen Spielen und Ligen.
Ausführliche Tests zu den besten Bookies gibt es in unserem Artikel Wettanbieter Vergleich.
Weitere Anwendungsfelder vom D’Alembert Prinzip
Das D’Alembert-Prinzip wird nicht nur bei Sportwetten verwendet, sondern hat auch seinen Weg in andere Glücksspiele gefunden, bei denen Einsätze regelmäßig platziert werden. Zwei sehr beliebte Spiele, bei denen das D’Alembert-System oft genutzt wird, sind Roulette und Blackjack. Ich zeig dir kurz, wie das Prinzip in diesen Spielen funktioniert.
- Roulette System: Das D’Alembert-System ist bei Roulette eine der häufigsten progressiven Strategien, vor allem für Wetten auf Even-Money-Felder, also solche, bei denen die Gewinnchance fast 50:50 beträgt (z.B. Rot/Schwarz, Gerade/Ungerade oder 1-18/19-36).
- Blackjack System: Im Blackjack wird das D’Alembert-System weniger verwendet als bei Roulette, aber es ist durchaus möglich, es als Einsatzstrategie anzuwenden, wenn du gegen das Haus spielst. Du setzt hier nicht auf Wettquoten, sondern auf das Ergebnis deiner Hand im Spiel.
Alternativen zur D’Alembert Strategie
Das D’Alembert-System gehört zu den progressiven Einsatzstrategien, bei denen du nach einem Verlust oder Gewinn deine Einsätze anpasst. Es gibt mehrere solcher Strategien, die alle unterschiedliche Ansätze verfolgen, aber auch darauf basieren, den Einsatz zu verändern, um Verluste auszugleichen oder Gewinne zu maximieren. Hier sind drei Alternativen, die ebenfalls progressiv sind, aber auf unterschiedliche Weise funktionieren:
1. Martingale-System
Du kennst es schon, aber es ist eine der bekanntesten progressiven Strategien, daher zähl ich es hier als erstes auf.
- Wie funktioniert es? Du verdoppelst deinen Einsatz nach jedem Verlust. Sobald du gewinnst, gehst du zurück zu deinem ursprünglichen Einsatz.
- Beispiel: Du startest mit 10 €. Verlierst du, setzt du 20 €, verlierst du wieder, setzt du 40 €, usw. Sobald du gewinnst, deckt der Gewinn alle vorherigen Verluste ab und bringt dich leicht ins Plus.
- Vorteil: Du kannst schnell Verluste wieder gutmachen.
- Nachteil: Bei einer Pechsträhne explodieren die Einsätze. Schon nach wenigen Verlusten musst du sehr hohe Summen setzen.
2. Fibonacci-System
Das Fibonacci-System basiert auf der berühmten Fibonacci-Folge, bei der jede Zahl die Summe der beiden vorherigen ist (1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, …).
- Wie funktioniert es? Nach jedem Verlust erhöhst du deinen Einsatz gemäß der Fibonacci-Folge. Nach einem Gewinn gehst du zwei Schritte in der Folge zurück.
- Beispiel: Du setzt 10 € (entspricht der 1 in der Folge), verlierst und setzt 10 € (nochmal 1), verlierst erneut und setzt 20 € (nächste Zahl in der Folge). Bei einem Gewinn gehst du zwei Schritte zurück, also würdest du dann wieder 10 € setzen.
- Vorteil: Die Einsätze steigen nicht so schnell wie bei Martingale, du hast aber trotzdem eine klare Struktur, um Verluste auszugleichen.
- Nachteil: Es dauert etwas länger, bis Verluste ausgeglichen werden, und nach längeren Pechsträhnen können die Einsätze dennoch hoch werden.
3. Labouchère-System (Abbruch-System)
Das Labouchère-System, auch als Cancellation-System bekannt, ist eine etwas komplexere progressive Strategie, bei der du deine Einsätze nach einem festgelegten Plan machst.
- Wie funktioniert es? Du legst eine Zahlenreihe fest, die die Gewinne symbolisiert, die du erreichen möchtest (z.B. 10, 20, 30). Bei jeder Wette setzt du die Summe der ersten und letzten Zahl der Reihe. Wenn du gewinnst, streichst du diese beiden Zahlen aus der Reihe. Wenn du verlierst, fügst du den verlorenen Einsatz am Ende der Reihe hinzu.
- Beispiel: Deine Reihe ist 10, 20, 30. Du setzt 10 € + 30 € = 40 €. Wenn du gewinnst, streichst du 10 und 30, und deine neue Reihe ist nur noch 20. Wenn du verlierst, fügst du den Einsatz von 40 € ans Ende der Reihe, und deine neue Reihe ist 10, 20, 30, 40.
- Vorteil: Du kannst deine Verluste stückweise wieder hereinholen und es gibt eine klare Struktur, wann du wieder zum Ausgangspunkt kommst.
- Nachteil: Bei einer Verlustserie kann die Zahlenreihe schnell lang werden, was zu immer höheren Einsätzen führt.
Fazit
Beim D’Alembert-System ist das Problem, dass du nach einem Gewinn nicht sofort alle vorherigen Verluste wieder ausgleichst, weil du die Einsätze nur schrittweise erhöhst und nicht verdoppelst wie bei der Martingale-Strategie. Das bedeutet, dass du bei einem Gewinn nicht automatisch alle vorherigen Verluste abdeckst, wie es bei Martingale der Fall wäre. Auch wenn es länger dauert, bis du Verluste ausgleichst, ist das D’Alembert-System sicherer, weil du nicht so schnell hohe Einsätze machen musst. Bei Martingale explodieren die Einsätze bei einer Pechsträhne extrem schnell, und das kann sehr riskant sein, besonders wenn du eine längere Serie von Verlusten hast. Beim D’Alembert-System steigerst du die Einsätze nur langsam, wodurch du weniger Risiko eingehst und deine Bankroll nicht so schnell erschöpft wird.
Ich halte das D’Alembert für geeignet, wenn du eine konservative Strategie suchst und deine Bankroll schützen willst. Allerdings ist es nicht meine erste Wahl, weil es recht lange dauert, um Verluste auszugleichen, und es dir keinen echten mathematischen Vorteil verschafft. Als Anfänger würde ich dir daher zu Flat Betting raten, das kann auch mit einem festen Prozentsatz von deiner Bankroll funktionieren. Wenn du dich schon besser auskennst, eignet sich das Kelly-Kriterium.
Ja, das System funktioniert auch bei Live-Wetten, solange du die Quoten im Auge behältst. Achte darauf, dass du nicht zu emotional reagierst, da sich Live-Wetten schnell ändern.
Setze nur einen kleinen Teil deiner Bankroll als Grundeinsatz, um Verluste über längere Serien zu verkraften. Eine Faustregel ist, den Grundeinsatz auf 1-2 % deines gesamten Budgets zu setzen.
Beim D’Alembert-System erhöhst du den Einsatz nach Verlusten nur um eine Einheit, während du beim Martingale den Einsatz verdoppelst. Dadurch ist D’Alembert weniger riskant, gleicht Verluste aber langsamer aus.